Es gibt einen Ursprung in uns, der unaufhörlich ins Leben drängt. Ganz gleich, wie lange wir schon leben oder wie intensiv wir unser Dasein gestalten, bleibt in uns immer ein Raum unberührt, den wir noch nicht entdeckt oder ausgelebt haben. Unser Wesen ist schlichtweg zu tief, zu weit, zu unendlich, um jemals vollständig ergründet zu werden.
LEBENSSINN IST KEIN KONSTRUKT
Der Sinn des Lebens ist nichts, was wir erfinden oder erzwingen können. Er ist eng verbunden mit unserer inneren Weisheit und wartet darauf, von uns erkannt zu werden. Sobald wir uns diesem tieferen Ruf öffnen, wächst ein Vertrauen in das Leben, das uns trägt, und wir spüren eine tiefe Verwurzelung, die uns in uns selbst Geborgenheit schenkt. In dieser Geborgenheit liegt unsere persönliche Freiheit. Sie ist keine flüchtige Idee, sondern eine Einladung, unsere Möglichkeiten wahrzunehmen und sie zu leben. Uns im Leben zum Ausdruck zu bringen, uns zu erleben und zu erfahren.
MUT ZUR GESTALTUNGSKRAFT
Unsere Gestaltungskraft anzunehmen, erfordert Mut. Oft beginnt dieser Prozess mit einem Anklang, einer leisen Ahnung, dass etwas in uns wartet – und doch können rationale Fragen nach dem „Wohin?“ und „Warum?“ hemmen, vielleicht sogar hinderlich wirken. Doch was, wenn wir uns erlauben, zu vertrauen? Vertrauen darauf, dass uns Gutes widerfahren wird, auch wenn wir noch nicht wissen, wie dieses Gute aussieht oder wohin es uns führt.
DAS GESCHENK DES NICHT-WISSENS
Dieses Nicht-Wissen ist kein Mangel, sondern eine Möglichkeit. Es eröffnet einen Raum, in dem das Leben größer, reicher und freier sein darf, als wir es uns bislang vorstellen können. Unsere Pläne und Annahmen über die Zukunft beruhen oft auf dem, was wir bereits erlebt haben. Doch das Leben ist mehr als die Summe unserer Erfahrungen – und in uns schlummern unzählige Möglichkeiten, die nur darauf warten, entdeckt zu werden. Häufig jedoch engen wir den Fluss des Lebens ein, durch allzu exakte Pläne und "Sicherheitsmaßnahmen", die uns vermeintlich schützen sollen. Doch diese nehmen uns oft die Freiheit, unsere inneren Räume wirklich zu erkunden.
VERANTWORTUNG FÜR DIE EIGENE FREIHEIT
Freiheit erfordert Verantwortung – Verantwortung, die wir für uns selbst übernehmen dürfen. Zu oft aber lehnen wir diese Verantwortung ab. Manchmal bewusst, manchmal unbewusst. Wir geben äußeren Umständen, anderen Menschen oder alten Erfahrungen die Schuld daran, nicht zu handeln, Entscheidungen aufzuschieben oder unsere Möglichkeiten nicht zu ergreifen.
Zudem begegnen uns Strukturen mit ihrer eigenen inneren Dynamik. Sie erzeugen Druck, wecken Ängste und versuchen, uns in den gewohnten Bahnen zu halten. Doch diese Mechanismen zu erkennen, ihre Logik zu durchschauen, ist der erste Schritt zur Freiheit.
DIE WAHRHEIT ÜBER ANGST
Angst vor Veränderung ist normal. Doch anstatt sie zu verdrängen, können wir sie annehmen, ihren Sinn erkennen und sie mit auf unsere Reise nehmen. Angst verliert ihre lähmende Kraft, wenn wir sie nicht als Verhinderer betrachten, sondern als Begleiter. Und erkennen, dass sie ein gedankliches Konstrukt ist. Zudem verwechseln wir die Aufregung vor dem Unbekannten, dem Neuen und der Veränderung mit Angst.
Die Erkenntnis, dass unsere Freiheit in uns liegt, ist ein tiefgreifender Moment. Es ist das Gefühl, dass unsere Seele schon immer frei war – und dass wir diese Freiheit jetzt ins Außen tragen dürfen.
FREIHEIT VERÄNDERT ALLES
Der Moment, in dem wir diese innere Freiheit zum ersten Mal spüren, verändert uns. Von einem Tag auf den anderen ist nichts mehr wie zuvor. Es ist die Einladung, unser Leben neu auszurichten – auf das Wissen, dass wir die Kraft haben, unser Leben selbst zu gestalten.
Diese Erkenntnis ist nicht das Ende der Reise, sondern ihr Anfang. Sie fordert uns auf, die Freiheit unseres Wesens auch im Alltag zu leben und uns immer wieder dem Leben zuzuwenden – offen, mutig und vertrauend.
Freiheit ist kein Ziel, sondern der Ausdruck dessen, wer wir sind.